Verabschiedung unserer Gemeindereferentin Agnes Buschermöhle in den Ruhestand am 28.04.2024
Weinstock und Reben, Verbundensein… das waren Themen im Familiengottesdienst am Sonntag in Bawinkel.
Im Rahmen dieses Gottesdienstes wurde unsere langjährige Gemeindereferentin Agnes Buschermöhle in den Ruhestand verabschiedet.
Pfarrer Brinker kam schließlich die Aufgabe zu, das Gruß- und Dankeswort des Diözesanadministrators vorzutragen.
Gegen Ende des Gottesdienstes wurde in liebevoller, persönlicher und herzlicher Weise ein Geschenk überreicht. Die Ansprache dazu können Sie hier nachlesen:
R: Liebe Agnes, heute fängt ein neuer Lebensabschnitt für dich an.
C: Wer dich kennt, kann sich vorstellen, dass diese neue Zeit für dich vielleicht doch ein wenig unruhiger… sagen wir vielleicht doch bewegter oder reger werden könnte, als du es dir vorstellst.
R: Ich denke da nur an das von dir schon angedrohte 1. Projekt der Rente: die Kisten eures Dachbodens aufzuräumen… 😉
C: Ja, und wenn wir einmal zurückschauen: Bewegt und rege war auch stets dein Arbeitsleben! Ohne auf deine Stunden zu schauen, hast du immer in vielen Bereichen gewirkt.
R: Ganz schweren Herzens müssen wir dich heute in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Wir sprechen hier im Namen der ganzen Pfarreiengemeinschaft, stellvertretend durch den Kooperationsrat.
C: Knapp 28 Jahre warst du in unserer Samtgemeinde tätig…, also schon lange, bevor unsere Pfarreiengemeinschaft 2010 gegründet wurde. Von Anfang deiner Ausbildung, als Pastor Groteschulte dich dankenswerterweise an das Bistum als Arbeitgeber verwies, bis heute, bist du unserer Region treu geblieben. Du bist praktisch das Urgestein des hauptamtlichen Teams.
R: Natürlich haben wir lange nach einem passenden symbolischen Geschenk für dich gesucht, aber keine Angst … du bekommst, auch wenn du das „Urgestein“ bist, jetzt keinen großen Stein oder Findling.😉
C: Wie du siehst, haben wir eine große Hinweistafel mitgebracht, einen großen Richtungsweiser, mit einem Verkehrsschild, kurz gesagt, … und das wird sich für dich vertrauter anhören… einen WEGWEISER! Auf diesem Wegweiser sind einige Orte deines Lebens willkürlich ohne zeitliche Reihenfolge oder System angebracht und wir beginnen einfach mal zu lesen…
R: CAFÉ steht auf einem Schild… auch wenn es in deiner direkten Umgebung kein Café gibt, so gab und gibt es zumindest in allen Orten der Pfarreiengemeinschaft ab und an bei verschiedenen Aktionen oder Anlässen das Angebot zum Kaffeetrinken bzw. – du magst ja lieber Tee – zum Teetrinken und gemütlichen Beisammensein.
C: Und dieses gemütliche Zusammensitzen bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten oder auch am Anfang oder Ende einer Sitzung war dir immer wichtig. Die Menschen im Blick zu haben und dabei gut zuzuhören, sich für deren Befindlichkeiten zu interessieren und jeden dort abzuholen, wo er gerade war, lag und liegt dir immer sehr am Herzen.
R: Außerdem hast du immer deinen großen Respekt für die Arbeit von Ehrenamtlichen zum Ausdruck gebracht. Regelmäßige Dankeschön-Aktionen wurden in den Gruppen, die unter deiner Leitung stattfanden, immer ins Jahresprogramm mit aufgenommen und stärkten das Miteinander.
C: WANDERWEG steht auf diesem Schild.
Auch wenn die berufliche Arbeit auch deine private „Leidenschaft“ war, so war die eine Woche „Wanderexerzitien“ im Jahr fester Bestandteil in deinem Jahreskalender. Eine schöne Auszeit für dich, um Luft zu holen und neue Kraft zu tanken.
R: Erfrischt und motiviert ging es dann wieder ans Werk.
Dabei kamen uns dein analytisches und strukturiertes Denken in so mancher Sitzung zugute. Mit Weitblick und großer Verlässlichkeit hast du oft versucht, unruhige Wogen zu glätten und alle wieder auf einen Nenner zu bringen. Und wenn es sein musste, konntest du auch mal hartnäckig sein und anderen auf die Füße treten.
C: Auch deine eigene berufliche Entwicklung und Entscheidungen wie der Wechsel in der Schwerpunktsetzung von der „Kinder- und Jugendarbeit“, über Wortgottesdienste hin zur „Trauer- und Seniorenarbeit“ werden vielleicht bei solchen Exerzitien gewachsen sein. Diese Auszeit war dir wichtig und tat dir auch immer wieder gut.
R: Auf diesem Schild steht Winkel 29.
Die Ameland-Freizeit, die Jugendarbeit und auch das Zeltlager waren anfangs jahrelang deine bevorzugten Wirkungsstätten. Der Winkel 29 wurde unter deiner Leitung zusammen mit den jungen Leuten vor Ort neu initiiert und hat sich bis heute in Bawinkel fest etabliert. Den Kindern und Jugendlichen „Glauben“ auf eine andere Art und Weise und immer wieder neu überdacht und verpackt nahe zu bringen, war dir ein Herzensanliegen.
C: Außerdem lag dir, liebe Agnes, die Verkündigung und Auslegung des Wortes Gottes immer sehr am Herzen.
R: Deshalb war es dir auch besonders wichtig, allen Wortgottesdienstleiterinnen der Pfarreiengemeinschaft mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
C: Hier sehen wir den Begriff Friedhof.
Nach dem Tod deines ersten Mannes Hans-Jürgen im Jahr 1998 bist du durch die eigene Erfahrung immer weiter in das Feld der Trauerbegleitung hineingewachsen. Durch entsprechende Fortbildungen als Trauerbegleiterin und als systemische Gestalterin hast du ein fundiertes Wissen erlangt und konntest somit vielen Menschen in schweren Stunden mitfühlend und kompetent beistehen.
R: Seit 2013 besteht bei uns in der Pfarreiengemeinschaft ein Trauerbesuchsdienst, der den engsten Hinterbliebenen aller Verstorbenen in unserer Pfarreiengemeinschaft einen Besuch anbietet. Weiter gibt es seit der gleichen Zeit die Gruppe der Ansprechpartnerinnen für die Eltern von frühverstorbenen Kindern, die verwaiste Eltern bei Bedarf unterstützt und begleitet und Informationen über eine mögliche Beisetzung und deren Gestaltung gibt. Beide Gruppen wurden von dir gegründet und begleitet.
C: Auch wurde von dir ein Trauergesprächskreis für Betroffene ins Leben gerufen, der sich monatlich trifft. Eine Gruppe für Witwen und Witwer hat sich ebenfalls durch dein Mitwirken gefunden. Als letztes großes Trauerprojekt hast du gemeinsam mit Alwine Röckener, die dir sicherlich eine wichtige Wegbegleiterin ist, auf Dekanatsebene die Trauergruppe für Kinder von 6 bis 12 Jahren in Lingen gegründet, bei der sich auch parallel häufig Elternteile zum Austausch treffen und von der auch Menschen unserer Pfarreiengemeinschaft profitieren.
R: Deine Ausbildung zum Beerdigungsdienst hast du im Jahre 2016 absolviert, so dass du in den letzten 8 Jahren den Pastören auch öfter mal auf Anfrage bei Beerdigungen „unter die Arme gegriffen hast“ und dabei in den Ansprachen auch bei verzwickten Familiensituationen menschlich und liebevoll offen alles auf den Punkt gebracht hast, ohne jemandem zu nahe zu treten.
C: Hier lesen wir das Wort Büro.
Seit deinen Berufsanfängen im Jahr 1996, während derer du die Ausbildung über einen Fernkurs über Würzburg absolviert hast, befand sich dein Büro in Lengerich. Hier warst du bis 2005 tätig und hast die Kirchengemeinde bis ungefähr zum Weltjugendtag begleitet.
Anschließend bist du beruflich nach Bawinkel umgezogen und es war, wenn wir richtig informiert sind, dein Wunsch, auch nach dem Beginn der Pfarreiengemeinschaft 2010 dort mit deinem Büro ansässig zu bleiben.
R: Das Schild mit dem Hinweis Spielplatz beinhaltet weitere Arbeitsbereiche, die dir auch immer sehr am Herzen lagen, wie z.B. die Kinderkirche und Kidskirche Lengerich und Bawinkel, Familiengottesdienste in Wettrup und Handrup sowie Krabbelgottesdienste.
C: Dir war und ist christliches Handeln sehr wichtig. Somit hast du auf der Pfarreiengemeinschaftsebene einen Diakonieausschuss gebildet und einige Projekte angestoßen. Alles Handeln von Kirche und auch jedes persönliche christliche Handeln soll dem Menschen und der Gemeinschaft dienen. So bekommt unsere christliche Gemeinschaft eine ganz neue Ausstrahlung. An diesem Motto lag dir viel.
R: Das Schild Marktplatz beinhaltet einige kreative Projekte, die dir besonders am Herzen lagen. Zum Beispiel die Gestaltung des Projektes „Farben des Glaubens“ in Gersten oder die Friedhofskapellenrenovierung in Bawinkel. Als letztes Projekt ist gerade die Begleitung der Gestaltung der neuen Friedhofskapelle in Langen zu nennen.
C: Die Sonnenplätze für dich waren in erster Linie die Zeit mit Helmut und deiner Familie und auch besonders mit den Enkelkindern… sie waren und sind große Kraftquellen für dich.
R: Aber auch in der Arbeit in der Gemeinschaft von Behinderten gemeinsam mit Nichtbehinderten in der Pfarreiengemeinschaft ging dein Herz auf. Dein Gesicht strahlte jedes Mal, wenn du von diesen Treffen berichtet hast. Mit ganz viel Freude hast du die Gruppen „Wir BuNte“ (Behinderte und Nichtbehinderte treffen einander) und „Kids mit Handicap“ initiiert und in ihren Anfängen begleitet. Und auch in der Sonnenblumengruppe, die bereits seit 20 Jahren besteht, warst du einige Male zu Gast.
C: Zum Schild Strand fällt mir gleich die Nordseeküste und Wangerooge ein. Gemeinsam mit Helmut genießt du es, auf dem Rad die Gegend zu erkunden und dir den frischen Wind um die Nase wehen zu lassen.
Der Strand, die Weite und die Sonne schenken dir neue Kraft und inspirieren dich immer wieder auf‘s Neue.
R: Und das letzte Schild trägt die Aufschrift Weggefährten.
Zu Beginn der Pfarreiengemeinschaft wirkten 8 Kollegen im hauptamtlichen Team mit dir, wenn auch nur zeitweise.
Insgesamt beträgt die Gesamtzahl deiner Kollegen in deinen 28 Arbeitsjahren (ungefähr) 19 Personen, sofern wir richtig informiert sind.
C: Zu deinen Arbeitskollegen zählten in alphabetischer Reihenfolge genannt:
Pater Auth
Pastor Biju
Pastor Brettmann
Pastor Brinker
Gemeindereferentin Julia Demann
Pastor Ellinger
Katechetin Mechthild Gelze
Pastor Groteschulte
Gemeindereferentin Andrea Hemme
Pastor Jacob
Pastor Josef Francis
Pastor Kick
Pater Kübler
Diakon Kronabel
Diakon Krummen
Pastor Mühlhäuser
Pastor Roman Viktor
Gemeindereferentin Karin Schoo
und Pastor Stührenberg
R: Zuletzt schrumpfte das feste Arbeitsteam jedoch um ganze 40 % auf einen recht überschaubaren Kreis.
C: Dafür steht das „Verkehrsschild 40 % Gefälle“.
R: Du hast aber in allem, auch in diesem Schrumpfen an Personal immer noch eine Chance oder etwas Positives gesucht. So hast du in den Ausschüssen und Gruppen, in denen du unterwegs warst, den Mitstreitern gezeigt, welche möglichen neue Wege eingeschlagen werden können.
C: Wie du siehst, liebe Agnes, ist aus den einzelnen Hinweisschildern ein ganzer Wegweiser geworden. So haben wir dich auch erlebt, für viele warst du wegweisend.
R: Wir schätzen deine Arbeit, sie war visionär geprägt und hatte möglichst alle Beteiligten im Blick. Deine Arbeit hat uns oft inspiriert und weitergebracht. Dafür sagen wir dir ganz herzlich danke.
C: Neben diesem Wegweiser haben wir noch ein kleines weiteres Geschenk für dich mitgebracht. Du hast dir eine Topfblume gewünscht. Ausgesucht haben wir für dich ganz bewusst einen Lebensbaum.
R: In deiner Zeit in unserer Pfarreiengemeinschaft hast du dich viel mit dem Tod und der Trauerarbeit beschäftigt, wie wir gehört haben. Der Lebensbaum soll dafür stehen, dass wir dir noch ein langes, glückliches und zufriedenes Leben im Kreise deiner Familie und natürlich in Gesundheit wünschen.
C: Und von dem Gutschein, den du dir ebenfalls gewünscht hast und der sich hier in diesem Umschlag verbirgt, kannst du dir selbst etwas Schönes und Passendes aussuchen.
Liebe Agnes, wir wünschen dir
R: Ruhe dich aus
C: Unternimm tolle Dinge
R: Halte dich fit
C: Erkunde die Welt
R: Steh spät auf
C: Tanze durchs Leben
R: Angel dir ein Hobby
C: Nutze die Zeit und
R: Denk an uns!
C: In der Werbung heißt es immer: Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.
R: Wir bitten Sie alle:
Für vergessene Details und Verwechselungen fragen Sie bitte gleich beim Empfang Agnes oder sehen es wohlwollend den Verfassern nach.
Agnes bedachte die anwesenden Kinder ebenfalls mit einer kleinen Aufmerksamkeit, die von mehreren HelferInnen verteilt wurden.
Im Anschluß an den Gottesdienst bestand die Gelegenheit im Alten Pfarrhaus bei guter Laune, strahlendem Sonnenschein, Bratwurst und Getränken, sich persönlich zu bedanken.